gonzalo baro

ÜBER MICH

Bei mir Zuhause wurde immer gekocht. Es war selbstverständlich, dass meine Mutter Matilde sich jeden Tag ein Menü für acht Personen ausdachte; denn wir sind sechs Kinder in der Familie. Als Kind stand ich oft in der Küche und beobachtete ihre geschickten Handgriffe, die immer koordiniert waren. Es musste alles schnell gehen, denn sie hatte, neben dem Haushalt, sieben Mäuler zu füttern, wenn mein Vater Fernando mal nicht arbeiten musste.

Zuhause, das war in Madrid; dort bin ich geboren und aufgewachsen, und dort wurde der Grundstein für meine beiden Leidenschaften gelegt: das Essen und die Fotografie.

Dort begann ich auch mein Fotografiestudium. Ich interessierte mich sehr für Stillleben. Ich fand es faszinierend durch Licht unendliche viele Möglichkeiten zu haben, Objekte abzubilden. Irgendwann wurden diese Objekte auch essbar und ohne es geplant zu haben fotografierte ich fast nur noch Essen.

2007 zog ich nach Deutschland auf der Suche nach neuen Einblicken. Hier habe ich mich dann ausgiebiger mit dem Kochen beschäftigt und vor allem mit spanischem Essen, denn das fehlte mir. Durch das unterschiedliche Angebot in meiner neuen Heimat stieß ich auf neue Gemüse- und Obstsorten und begann diese auszuprobieren. So entfachte sich eine komplett neue Welt für mich, die nur wartete entdeckt zu werden.

Und das ist es worum es hier geht: Finely Chopped Friends ist der Versuch meine ganze Geschichte festzuhalten, es ist meine Vergangenheit und meine Gegenwart, ein Sammelsurium an Rezepten, Geschichten und Einsichten. Finely Chopped Friends ist auch eine Welt der Sinne, eine Traumwelt in der ich eine eigene Sprache der Food-Fotografie entwickle, in der Lebensmittel in einem Stilleben, eine symbolische Bedeutung bekommen.

Finely Chopped Friends sind aber auch meine Freunde, Familie und Bekannte, für die und mit denen ich das Kochen so gern teile, um sie mit Essen zu verführen und dazu zu bringen mich bedingungslos zu mögen. So werden sie ahnungslos auseinandergenommen und verarbeitet. Mit kulinarischer Liebe. 

Gonzalo Baró